Sonntag, 28. Februar 2010
kleidung
wohl jeder erinnert sich an besondere kleidungsstücke, die ihn in seinem leben begleitet haben.
als wir kinder waren, hat unsere tante für uns geschneidert-sie schnitt die teile zurecht und unsere großmutter nähte sie, derweil meine tante als sekretärin arbeitete.
schon das aussuchen der modelle, das maßnehmen, die anproben waren ereignisse mit einem besonderen reiz.noch heute erinnere ich mich an die mit warmem flanellstoff gefütterten anoraks aus festem popeline mit dreieckiger kapuze und an die schönen kleider aus braun-beigem pepitastoff, die wir zu ostern bekamen.
später ließ unsere mutter für uns bei einer schneiderin arbeiten, das auswählen der stoffe machte ihr freude und sie unterhielt sich gut bei den fachgesprächen mit der gemütlichen frau skiwa.auch mein kleid für den maturaball ließ sie bei ihr anfertigen, es war aus weißem besticktem damast, ärmellos, tailliert, mit rundem halsausschnitt, der mit einem paillettenbändchen paspoulliert war...
eines meiner wertvollsten kleider war die mölltaler festtagstracht,ein dirndlgewand, das ich als chormitglied für die aufführungen des gesangsvereins brauchte. ich staunte in der schneiderwerkstatt des heimatwerks über die vielfalt der muster und farben und ich befühlte ehrfürchtig die edlen stoffe aus leinen,aus brokat und aus seide.viele arbeitsschritte wurden handgefertigt, alles zeugte von hoher qualität, von fleiß und genauigkeit.
wenn mir heute mein sohn ein designerstück aus wien mitbringt, so erkenne ich an ihnen die gleichen hochwertigen eigenschaften, die diese kleidungsstücke so edel wirken lassen: fein genähte knopfschlaufen, liebevoll ausgedachte detailles und wertvolle, feinste stoffe.
mit jedem kleidungsstück sind auch erinnerungen verbunden; wohlwollende und lächelnde blicke umfingen mich, wenn ich ein modell oder eine kleidungskombination trug, die auch ich selbst als angenehm und gelungen empfand.
nur schade ist, dass man nicht jedes kleidungsstück sein leben lang aufbewahren kann...
Freitag, 12. Februar 2010
hobby...
als ich vor zwei jahren den line-dance kurs auf der volkshochschule besuchte, konnte ich noch nicht ahnen,dass mir diese art zu tanzen zu einem freizeitvergnügen werden würde...
einige tanzschritte nach rechts und nach links,einige drehungen und richtungswechsel-schwierig genug für eine blutige anfängerin wie für mich-mehr abwechslung wäre wohl nicht möglich, so dachte ich bei mir.
aber da täuschte ich mich sehr; jeder neue tanz brachte neue schritte und neue tanzfiguren, mancher tanz war anmutig und weich, mancher war schnell und mit lautem stampfen zu tanzen, andere waren zu springen, der nächste tanz brachte bewegungspausen und war mit verhaltener kraft zu tanzen.
eine schwierigkeit war, in einer reihe mit den mittänzerInnen zu bleiben: get in line-das musste der vortänzer oft genug verlangen. natürlich war es auch eine hilfe, wenn man vor sich und hinter sich jemanden hatte, von dem man die tanzschritte kopieren konnte, denn auf den vortänzer fehlte manchmal die sicht.
zur zeit treffe ich mich einmal wöchentlich mit freundInnen, die das gleiche interese am tanzen haben; jeder bringt seine CDs mit, wir tanzen nicht nur zu country-music, jede art von musik ist möglich.
jeder hält sich an die tanzschritte-und doch hat jeder seine eigen art, den tanz zu interpretieren, sei es mit seiner körperhaltung, mit dem einsatz seiner kraft oder auch mit seinen armbewegungen.
oft sehe ich, wie ernst und angespannt die menschen zum tanzabend kommen, auch während des tanzens ist ihre miene noch verkrampft; doch irgendwann im verlauf des abends kommt jeder mit seinen privaten troubles ins reine, und wenn er sie auch nur vergessen kann, ist es ihm -oder ihr-eine echte hilfe, mit seinem alltag klar zu kommen.
ich hoffe für mich, dass ich noch länger diesem tanzvergnügen frönen kann...
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