Montag, 3. September 2012

Island




Ich wollte die Lavawüste sehen, einen Geysir, einen Wasserfall und die Gletscher über den Vulkanen; alle diese Naturwunder konnte ich wirklich besuchen, die Gletscher mit ihren langen Flüssen konnte ich von einem Propellerflugzeug aus erkennen, als ich von Reykjavik über die ganze Insel nach Norden in die kleine Stadt Akureyri flog.
Mit ein paar Dutzend Leuten am runden Felsplateau um den Geysir Strokkur zu stehen und auf die 20 Meter hohe Fontäne zu warten, war wirklich lustig. Jeder versuchte, ein Foto im richtigen Moment zu schießen, was nur einem Glückspilz gelang; aber wenn sich das brodelnde Wasser zurückzog, dann sich wieder emporhob als Wasserkugel, die immer höher wuchs und dann mit aller Macht hochschoss und explodierte, war das eine  Überraschung und große Freude. Ich hätte Stunden dort stehen mögen und es wäre mir nicht langweilig  geworden.
Diese Energie aus dem Erdinneren nützen die Isländer und bauen Thermalkraftwerke  um die heißen Dampfsäulen,die aus den Erdspalten hochzischen. Wärme und Wasser und Energie gibt es zur Genüge auf der kleinen Insel,  die so nahe dem nördlichen Polarkreis ist.
Das Leben und der Alltag der Isländer ist während des Sommers ganz auf die Touristen ausgerichtet. Kleinbusse bringen dich zur Sammelstelle, von wo du mit einem Bus zu Sehenswürdigkeiten und abenteuerlichen Unternehmungen  gebracht wirst, am Abend warten Restaurants mit gutem Essen auf und verwöhnen dich zu deinem Wein mit einer Karaffe eiskalten und wunderbaren Wassers.
Nur manchmal fing ich einen Blick aus nachdenklichen Augen auf-die junge Isländerin fragte sich wohl, was denn mich als verwöhnte Mitteleuropäerin dazu brachte, ihre karge Vulkaninsel zu besuchen; wahrscheinlich ist es Abenteuerlust-aber auch Neugier auf die Entstehung und den Beginn der Vegetation und des Lebens.

Freitag, 2. März 2012


bücher und ihre helden waren schon immer meine freunde. und alle waren für eine zeitlang meine vorbilder.
so wollte ich sein wie gunilla in sandwall bergströms 6-teiligem jugendbuch-nur hatten wir zuhause nur höchstens drei bände davon, die drei letzten beschaffte mir mein guter sohn, als ich schon sehr erwachsen war..
mit zwölf jahren las ich karl may-ich liebte den edlen winnetou und weinte um ihn; ich las die heldensagen und verehrte die ritter, mehr noch ihre treuen vasallen, die für sie auch in den tod gingen.
ich litt mit david copperfield und konte alle ungerechtigkeiten, die ihm widerfuhren, nur schwer ertragen. die weihnachtsgeschichten von charles dickens mochte ich, weil sie wie diemärchen ein gutes ende fanden.
später las ich "bon jour, tristesse" von francoise sagan und staunte über die starke psychologische manipulierfähigkeit einer 17-jährigen.
hermann hesse liebte ich wegen seiner schönen sprache, besonders "das glasperlenspiel" hat mich beeindruckt.
in letzter zeit las ich viele geschichten und krimis von george simenon, die gutmütigkeit seines komissars maigret machte mich zu einem fan von ihm.
damit ich nicht allzusehr ins triviale abdriftete, versorgte mich mein gebildeter sohn als literaturberater-und so finde ich immer noch helden und typen, an die ich denken kann und die mich beeindrucken.

Sonntag, 22. Januar 2012

schönheit





als ich vorige woche in der halle eislaufen war bemerkte ich eine besondere atmosphäre-jeder bemühte sich um eine besonders schöne bewegung, sei es, er versuchte eine beinwaage, einen besonders schönen kreis rückwärts zu laufen, einen kleinen sprung, eine drehung mit einem anschließenden hofknicks, oder zu zweit einen kleinen tanz - es war so berührend für mich, dass ich wieder den wunsch aller menschen erkannte, etwas schönes und besonderes zu vollbringen.

dieser wunsch ist allgegenwärtig, sei es, wenn die junge frau sich perfect stylt,
wenn jemand sein heim schmückt,
wenn man besondere artikel verfasst oder sich um fotos bemüht-

immer ist eine sehnsucht nach schönheit und vollkommenheit zu spüren.

und deshalb kann ich mich wieder den mitmenschen in freundlichkeit und wärme zuwenden, wie ich es als kind getan habe.