Montag, 22. März 2010

schwimmen




auf einmal bekomme ich große lust, mich im wasser aufzuhalten, und ich packe in windeseile meine badetasche und fahre ins hallenbad.ich bezahle den eintritt für zwei stunden, ziehe mich um, hänge meine kleidungsstücke in ein kästchen, dusche mich ab und gehe unverzüglich ins wasser. das muss ich alles sehr schnell und ohne viel nachzudenken tun, weil diese unternehmung für mich eigentlich eine überwindung ist.
aber sobald ich die stufen zum wasser hinuntersteige, werde ich zu einem wesen, dem das wasser urvertraut ist; ich lege mich ins wasser und spüre diese leichtigkeit, jedes gewicht ist von mir genommen und ich vergesse den alltag, ich schwimme, ich tauche unter, ich gleite gestreckt durch das blaue element und ich paddle mit den beinen, um schneller vorwärts zu kommen.
ich hänge mich an den beckenrand und lasse mich treiben, meine wirbelsäule atmet auf, bildlich gesprochen.
lange bleibe ich nicht im wasser, es ermüdet mich sehr; aber schon auf der heimfahrt sehne ich mich wieder nach den blauen fluten und ich freue mich auf den nächsten besuch...

Mittwoch, 10. März 2010

vorfrühling




die junge sternmagnolie schützt ihre zarten blüten mit einer dicken pelzhaube-sie schützt sich vor zu wenig licht, vor zu wenig wärme-obwohl eine grelle sonne am himmel steht; schutz braucht der strauch wohl auch vor den abgaswolken einer chemischen fabrik in unserer nähe.
alle frühblüher haben wenig vertrauen in ihre umgebung, sie ummänteln ihre triebe, sie rollen sie ein oder schicken leere scheintriebe hoch.
ich frage mich, ob es schon seit jeher so war oder ob nur ich diese ängstlichen reaktionen in die blumenwelt hineindichte, weil ich meine beklemmung über die umweltveränderungen auf die natur übertrage?
manchmal erschrecke ich, wenn ich mir bewusst mache, was ich alles von den energieressourcen der erde verbrauche, mein ökologischer fußabdruck ist zu hoch, obwohl ich sehr umweltbewusst lebe und einkaufe.
ich möchte die schöne erde schützen-ich frage mich aber, ob die klimatischen veränderungen und ihre auswirkungen nicht doch teil einer naturkatastrophe sind, die niemand beeinflussen kann.
es wird wieder frühling werden, nur diese neuerliche kältewelle bringt mich zu solchen überlegungen...