unsere geliebte religionslehrerin in der volksschule, die frau pollack, hat uns immer mit heiligenbildchen belohnt, wenn wir besonders aufmerksam und fleißig und guten willens waren. viele solcher bildchen bekam ich nicht, aber ich bewunderte und liebte sie alle: den grundgütigen herrgott mit allumschließend ausgebreiteten armen und dem gütigen lächeln im altem gesicht, die wunderschöne und liebliche madonna mit dem kind, den heiland mit den dunklen locken und dem demütig geneigten haupt;
und im heurigen jahr traf ich einige der motive wieder auf meinen kurzen busreisen, die ich nach altötting und maria saal unternahm:
so konnte ich ein fresko an der südseite des maria saaler-doms bewundern, das den heiligen christophorus darstellt, den gutgläubigen bootsmann, der das leid der welt auf seine schultern nimmt und seine unbeschwertheit und kraftdabei verliert-wie jeder von uns, der im sog seines umfeldes alle beschwernisse mitträgt und um seinen seelenfrieden kämpfen muss.
mich berührt die unschuld und die gutgläubigkeit der darstellungen in den alten bildern, die die kraft von reinheit der menschlichen seele zeigen; die kraft kommt aus guten gedanken und schönen bildern, die ich aus meinem inneren holen kann.
die unschuld und die gutgläubigkeit der darstellungen und die kindlich erlebte welt der religion haben halt leider oft wenig zu tun mit dem gesellschaftspolitischen gewicht, das die kirche oft gern in die waagschale wirft...
AntwortenLöschenals erwachsene sehe ich natürlich schon die intoleranz und härte der kirchlichen beamten...
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